Family Offices
VOM HAUSMEIER BIS ZUM MODERNEN FAMILY OFFICE
Family Offices sind keine Erfindung der Neuzeit, sondern haben eine lange Tradition. Schon die fränkischen Könige betrauten in Person des Hausmeiers einen externen Verwalter für die Betreuung des königlichen Vermögens.
6. Jh.
1838
1882
1987
Ende 90
2014
Heute
Family Offices allgemein
Nach Definition des VuFO unterstützt ein Family Office eine Familie/einen Vermögensinhaber (Single Family Office) oder mehrere Familien/Vermögensinhaber (Multi Family Office) bei der ganzheitlichen Steuerung/Koordination des Managements ihres/seines Vermögens auf Grundlage einer langfristig ausgerichteten generationsübergreifenden Anlage- und Verwaltungsstrategie und im Bedarfsfalle einer Familienstrategie und Nachfolgeplanung. Das Family Office ist hinsichtlich seiner strategischen Beratung der Familie/des Vermögensinhabers ganzheitlich orientiert und ist daher in der Lage, Beratungs-, Kontroll- und Steuerungsfunktionen in allen Assetklassen wahrzunehmen.
Kriterien, die zu Beachten sind
Der Leitgedanke des VuFO spiegelt sich im Ehrenkodex und im Anforderungsprofil für ordentliche Mitglieder wider.
GESAMTVERMÖGENSFOKUS UND -KOMPETENZ
INTERESSENKONFLIKTFREIHEIT
UNABHÄNGIGKEIT
HONORARFINANZIERT
Family Office Modelle
Der Begriff Family Office ist bis heute weder einheitlich definiert noch geschützt. Dieser Umstand macht es insbesondere den Nachfragern nach einem Family Office schwer, eine optimale Struktur für die eigene Familie zu entwickeln bzw. einen passenden Partner zu finden. Der VuFO hat daher eine Definition erarbeitet, die sich an der Ursprungsidee eines Single Family Offices orientiert. In der Praxis wird zwischen Single und Multi Family Office unterschieden.
Single Family Office
Ein Single Family Office (SFO) kümmert sich immer um die Belange einer Familie/eines Vermögensinhaber. Es werden eigene Mitarbeiter eingestellt, eigene Räumlichkeiten angemietet und eine eigene technische Infrastruktur aufgebaut. Ein SFO ist meist eine separate Rechtseinheit, die nur eine Familie und deren Zweige oder einen Vermögensinhaber betreut. Die Familie besitzt und kontrolliert das SFO.
Es stellt maßgeschneiderte Dienstleistungen gemäß den Bedürfnissen der Familienmitglieder bereit. Die Inhaber des SFO haben direkten Einfluss auf das Team, die Strategie, die Infrastruktur und erfahren einen hohen Unabhängigkeitsgrad durch eigene Schwerpunktsetzung.
Multi Family Office
Ein Multi Family Office (MFO) verwaltet die finanziellen Angelegenheiten mehrerer Familien, die in der Regel nicht miteinander verwandt sind. Hier kauft sich der Vermögensträger Leistungen und eine professionelle Infrastruktur bei einem Anbieter gegen eine Aufwandsentschädigung ein und hat somit keinen Rekrutierungsaufwand.
Es besteht aufgrund dessen, dass die Familien oder Vermögensinhaber häufig nicht Miteigentümer des Family Office sind, ein erhöhtes Potential für Interessenkonflikte. Daher ist bei der Auswahl eines MFO als geeigneten Partner auf Aspekte der Interessenkonfliktfreiheit zu achten:
-
Das Family Office legt keine eigenen Produkte auf noch bietet es eigene Vermögensverwaltungsleistungen an. Es sucht, prüft sowie kontrolliert und steuert die besten Investitionen und Manager am Markt, begibt sich aber nicht zu ihnen in Konkurrenz.
-
Die Finanzierung des Betriebs eines Family Office erfolgt einzig auf Honorarbasis. Zahlungen durch Dritte sind ausgeschlossen (wie Provisionen, Kick Backs).
-
Das MFO hat entweder Kontrollorgane etabliert, die die Leitung des Family Offices überwachen oder der Inhaberkreis besteht aus betreuten Familien / Vermögensträgern.